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Wirtschaftlicher und technologisch überlegen bei schöpfenden Bauteilen

Posted by Christiane Rach on 12.02.2020 04:49:00

Trockeneisreinigung bei schöpfenden Bauteilen

Lohnbeschichter, die Interieur- und Exterieurteile aus Kunststoff für die Automobilindustrie lackieren, haben hohe Anforderungen hinsichtlich Qualität und Effizienz zu erfüllen. Die Autotest Iggingen GmbH stattete ihre Lackierlinie deshalb zusätzlich mit einer vollautomatisierten Strahlanlage für die Oberflächenvorbereitung mit Trockeneis inklusive Roboter und Pelletproduktion aus. 

Die Lackierung der Bauteile aus thermoplastischen Kunststoffen erfolgt bei der Autotest Iggingen GmbH, die nach Insolvenz der Geiger Industrielackierungen beziehungsweise Ytab Industrielackierungen seit September 2014 zur Autotest-Gruppe gehört. Der Lohnlackierer verfügt über zwei Lackierlinien mit hochmoderner Anlagentechnik.

 

DIE AUFGABENSTELLUNG

Trockeneisreinigung ist bei Autotest Iggingen GmbH mehr als eine Ergänzung. Dazu zählt bei der Lackierstraße für Exterieurteile neben einem klassischen Powerwashsystem eine vollautomatisierte Strahlanlage für die Reinigung mit Trockeneis.

 

„Für kunststofflackierende Betriebe gibt es verschiedene Gründe, weshalb sie eine CO2- oder Trockeneisreinigung haben sollten. So kann die Reinigung mit Kohlendioxid deutlich wirtschaftlicher durchgeführt werden als mit einer Powerwashanlage oder einer anderen Lösung für die nasschemische Reinigung. Außerdem ist die trockene Reinigung bei verschiedenen Aufgabenstellungen technologisch einfach besser“, begründet Oliver Bolk, Geschäftsführer der Autotest Iggingen, den Einsatz der unterschiedlichen Reinigungstechnologien.

 

Die technologische Überlegenheit kommt immer dann zum Tragen, wenn beispielsweise geometrisch komplexe, schöpfende Teile zu reinigen sind. In den Hohlräumen sammelt sich bei der Reinigung im Powerwasher Wasser, das im Haftwassertrockner nicht vollständig beseitigt wird. Es bilden sich dadurch – insbesondere bei Lösemittel-Lackaufbauten – sichtbare Wasserflecken, die zu Ausschuss führen.

 

Die Cold Jet Lösung

Trockeneisreinigung bei schöpfenden BauteilenMit der Combi 120H der Cold Jet GmbH hat sich Autotest für ein automatisiertes System entschieden, das die Trockeneispelletproduktion mit dem Trockeneisstrahlen kombiniert. Die Combi 120H wurde platzsparend in die Lackierlinie integriert. Diese Lösung ermöglicht einen kontinuierlichen und platzsparenden, in die Lackierlinie integrierten Reinigungsprozess. Dafür wurde der bisher nur für die Beflammung genutzten Roboter zusätzlich mit einer CO2-Versorgung und einem Strahlapplikator ausgestattet. Eine manuelle Wechseleinheit sorgt dafür, dass die zu lackierenden Teile entweder nach der Powerwashreinigung beflammt oder nur mit Trockeneis gereinigt werden können.

 

„Die Powerwashanlage nutzen wir nur noch für Bauteile, die wir mit dieser Art der Reinigung bemustert haben und bei einer Umstellung auf die Trockeneisreinigung neu bemustern müssten oder bei Kunststoffen die vor der Lackierung eine Beflammung benötigen. Der Wechsel ist innerhalb einer Minute erledigt“, berichtet Oliver Bolk.

 

Steuerungstechnisch ist die Combi 120H ebenfalls in die Lackierlinie eingebunden. Entsprechend erfolgt nach der Eingabe des zu lackierenden Bauteiltyps und Farbe durch den Schichtführer die Auswahl des hinterlegten, teilespezifischen Reinigungsprogramms automatisch. Der Reinigungsprozess läuft danach vollautomatisch ab.

 

„Die Anlage weiß über den Skid-Transport, was zu tun ist. Es ist eine Lösung, um die man sich nicht kümmern muss und mir ist auch aus der Instandhaltung nicht bekannt, dass die Anlage irgendwelche Probleme macht“, ergänzt der Geschäftsführer.

 

Das Ergebnis

Trockeneisreinigung bei schöpfenden Bauteilen

Die Trockeneisproduktion erfolgt, nach Bedarf, durch eine Pelletizereinheit, die aus einem Tank mit flüssigem Kohlendioxid gespeist wird, das als Nebenprodukt bei chemischen oder industriellen Prozessen entsteht und für die Reinigung aufbereitet wird. Sie sind daher immer von optimaler Qualität. Außerdem ermöglicht die bedarfsgerechte Produktion einen kontinuierlichen Strahlprozess und damit ein gleichbleibend gutes Ergebnis.

 

„Wird die Reinigung mit Kohlendioxid richtig durchgeführt, sind bisher im Vergleich mit einer Powerwashreinigung keine messbaren Unterschiede bei der Qualität der lackierten Bauteile feststellbar. Im Gegenteil, es gibt Untersuchungen, dass bei verlackten Gestellen, die beim Powerwasher immer wieder durch das Wasser gefahren werden, der Lack auf den Gestellen schwammartig aufquillt, was auch zu Lackierstörungen führen kann. Wenn ich heute eine Lackierlinie neu installieren würde, wüsste ich nicht, ob ich wieder eine Powerwashanlage dazu bauen würde“, merkt Oliver Bolk abschließend an.

 

Automobil, Kunststoff